Mein erstes „Holzbau“-Fiasko
Niemals hätte ich mir je träumen lassen was für ein Fiasko bzw. Aufwand der Möbelbau in einem Van werden kann. Zumindest wenn man etwas wirklich schönes schaffen und nicht nur ein paar Bananenkisten zusammen nageln will…
Mein persönliches „Verdun“ beginnt mit der Idee die Stehhöhe der Fahrerkabine als Stauraum nutzen zu wollen. Auch das habe ich in einem Video eines Ausbauers im Internet gesehen und finde die Idee einfach genial. Zumal es ein recht grosser Raum ist den man sonst verschenkt. Und echte Stehhöhe benötigt man im Fahrerhaus eigentlich auch nicht. Aber so genial die Idee ist, so schwer ist sie auch umzusetzen, nur das ist mir jetzt noch nicht klar.

Ganz naiv taste ich mich an die Aufgabe heran. Um Formen des Sprinters abzubilden bediene ich mich Schablonen aus Pappe (und wie schon zuvor gesagt hat dieses Ding keine einzige gerade Kante).
Die Schablone wird mit einer Schere ausgeschnitten und bieten so die Vorlage eines Rohlings aus Holz den man daraus später schneiden kann.
Konstruktion und Einbau des Stauraums im Fahrerhaus
Soweit so gut die Theorie. Nur leider versagt die Pappschablone beim Einbau einer Holzplatte über dem Fahrerhaus komplett, da sie viel zu ungenau und darüber hinaus instabil ist um sie vernünftig anzuhalten. Also muss ich aus einem Reststück dünnem Pappelsperrholz zunächst einen Rohling anfertigen, der später als Vorlage für die endgültig zugeschnittene Platte des Stauraums dienen soll. Man will ja kein wertvolles, teures Holz verschenken was man bei seinen Versuchen verschneidet…
Es dauert ganze zwei Tage(!) diesen einen Rohling herzustellen und nochmal ganze zwei Tage die engültige untere Platte des Stauraums zuzuschneiden.
Insgesamt also vier ganze Arbeitstage mit je acht Stunden wohlgemerkt!

Die originale Mercedes-Verkleidung des Himmels wurde so belassen und wird quasi als Innenverkleidung des Stauraums genutzt da sie aus stabilem mit Filz bezogenem Plastik besteht (siehe Foto rechts oben).
Dann ist endlich das fertige Teil an seiner Position eingebaut und verschraubt (siehe Bild unten links). Die Platte des Stauraums ist an alle Rundungen der Karosse im Fahrerhaus angepasst und passt sich so perfekt an.

Vorne und an den Seiten ist der Boden des Stauraums unter den beiden Sonnenblenden bzw. Haltegriffen verschraubt. Später wird sie von innen mit der jetzt noch zu bauenden Frontplatte verschraubt werden.
Die Platte beziehe ich hinterher auf der Unterseite mit grauem Strechfilz der sehr gut zur original grauen Farbe der Innenteile des Sprinters passt. Sieht aus als wäre es dafür gemacht.

Konstruktion und Einbau der Frontplatte im Fahrerhaus
Aber nun muss erst noch die eigentliche Front des Staukastens konstruiert werden. Was ebenso schwierig ist, da es sich hier auschließlich um Rundungen an allen Seiten handelt. Zur Erstellung der Frontpartie verwende ich nun wieder den Trick mit der Pappschablone. Gott sei dank funktioniert sie hier und ich kann das endgültige Frontteil aus dem schönen beschichteten Pappelsperrholz (Nussbaum) erstellen.
So sieht der erste Einbau der Frontplatte des Stauraums über dem Fahrerhaus aus.

Nach vielen zig-Versuchen und Ein- und Ausbau der Frontpartie ist sie dann endgültig fertig und eingebaut. Das hat viele Nerven gekostet denn zum einen erschwerten die überall vorhandenen verschiedenen(!) Rundungen des Himmels die Arbeit sehr. Zum anderen musste ja zum Schluss alles passgenau sitzen damit die Frontplatte mit dem Boden verschraubt werden konnte.
Nun muss noch eine Klappe eingebaut werden. Für die geraden Schnitte der Stauklappe verwende ich eine Handkreissäge mit „Tauchfunktion“. Die Rundungen schneide ich anschließend von Hand mit einer Stichsäge aus. An den Bildern unten kann man den Werdegang der Frontpartie ganz gut erkennen.




Eine der größten Schwierigkeiten beim Einbau der Frontpartie im Fahrerhaus ist der Alu-Winkel. Ich habe mir (ebenfalls bei Fa. Vöhringer) diese Alukanten in 45 ∞ und 90 ∞ Winkel bestellt. Diese passen perfekt für 15mm Holzplatten wie ich sie verwendet habe. Sie werden einfach auf beiden Seiten je auf eine Holzplatte aufgesteckt und verleimt.
Das passgenaue Zurechtschneiden der Aluschienen ist aber nicht einfach und erfordert viel Geduld… aber mit vielen Versuchen und tagelanger Arbeit schaffe ich es dennoch sie richtig einzupassen. Pfft… richtig viel Aktion.
So sieht nun unsere fertige Stauklappe vorn aus. Für den ersten Versuch nicht so schlecht…

Jetzt wo der Einbau des Stauraums im Fahrerhaus endlich durch ist gehe ich an den weiteren Bau der Möbel. Als nächstes wichtiges Holz-Element ist die Seitenfront des Kleiderschrankes als nächstes dran. Immerhin sollen hier später die Kontrolpanels und Schalter eingebaut werden. Damit geht es nun in eine weitere Woche meines Van-Ausbau Abenteuers. Ich arbeite nun schon runde 4 Monate an meinem Van und ein Ende ist nicht in Sicht…