Platzprobleme – Design auf engem Raum ist nicht einfach
Wohin mit dem Tisch? Diese Frage beschäftigte mich bei der Planung sehr lange, denn die Lösung dazu war wirklich nicht einfach. Ein Klapptisch kam für uns aus div. Gründen nicht in Frage. Auch wäre die Positionierung zu schwierig gewesen.
Bis ich dann beim surfen und Wareneinkauf (siehe Teil 1) endlich auf die Lösung mit den hervorragenden Tischhalterungen der Fa. LAGUN gestossen bin. Diese Tischhalterungen sind in alle Richtungen dreh- und schwenkbar, sowie hoch- und herunter zu fahren. Perfekt für unsere Idee!

Die LAGUN-Tischarme* wurden zwar ursprünglich eigentlich für Schiffe und Boote entwickelt, lassen sich aber ohne weiteres auch prima in Wohnwagen- und Mobilen einbauen, weil sie massiv und sehr platzsparend einsetzbar sind.
Glücklicherweise haben wir noch eines der letzten LAGUN-Exemplare online ergattern können (die englische Herstellerfirma hat anscheinend die Pandemie nicht überlebt und ist konkurs). Dieser Tischarm wurde von mir dann als Tischhalterung in die Küchenzeile mit integriert und als eine Art beweglicher ‚“Schwenktisch‚“ an der Küchenzeile befestigt und eingebaut. Ich verwendete dafür das LAGUN-Modell* mit 70cm Arm, da wir so den Tisch genug hoch- und runter fahren können. Somit war das Problem mit dem Tisch auch gelöst, zumindest theoretisch. Und so sieht das fertige Ergebnis aus:

Unsere Tischplatte lässt sich damit über die Spüle und den Herd schieben und dort während der Fahrt arretieren. Super praktisch und platzsparend!
Nachdem jetzt das Problem mit dem Tisch theoretisch in der Planung gelöst war (immerhin ist es ja eine TÜV-Anforderung für die Umschreibung!), ging dann das 3D-Design der restlichen Staukästen, Schränke und Einbauten sogar relativ leicht von der Hand. Trotzdem galt es noch viele weitere Fragen zu lösen. So zum Beispiel:
Duschbad und WC oder nicht?
Was (für mich/uns) unbedingt in ein Wohnmobil gehört (= must have!) ist eine vernünftige Wasserversorgung mit Waschgelegenheit und/oder Dusche und ein eigenes WC.
Sobald man mal autark stehen möchte, was wir häufiger tun, gehört dies einfach zum A+O. Wir möchten weder jedes Mal auf eine (meist verdreckte) öffentliche Toilette gehen müssen (geschweige denn sich dort waschen müssen). Noch wollen wir mit unserer Klorolle bewaffnet irgendwo im Gebüsch verschwinden.
Alles das was ja leider(!!!) viele der jungen „hippen“ VAN-Lifer heute so machen, so richtig „voll √ñko“ und „völlig frei“ eben. Und leider auch ein weiterer Grund warum „frei stehen“ u.a. heute europaweit auch immer mehr eingeschränkt wird. Unter anderem weil die Abfall-Situation an vielen Stellen mittlerweile wirklich teils dramatische Ausmaße angenommen hat. Aber das ist ein anderes Thema.



Ursprünglich hatten wir in unserem Womo-Ausbau auch ein Duschbad eingeplant. Da hatte ich in den vielen Youtube-Videos auch einige tolle Entwürfe für ein Duschbad sogar auf engstem Raum gefunden, die ich teils Anfangs sogar nachbauen wollte.
Letztlich haben wir uns dann aber doch gegen eine Dusche entschieden, da uns etwas mehr Raum um die Sitze und das Bett mehr wert war als ein ‚“vollgestopftes‚“ Womo in welchem man sich kaum noch drehen kann.
Bei etwa 1,36m Restplatz zwischen unserem Bett bis zur Sitzgruppe vorn hätte ich für eine Dusche knappe 90x85cm übrig gehabt. Die Küche hätte dann entweder in die Tür eingebaut (wie bei den meisten Pössl-Modellen) oder auf den restlichen 0,26m eingequetscht werden müssen. Beides war nicht probat.
Als Alternative haben wir beim Entwurf letztlich dann doch auf die Dusche verzichtet und ich habe dafür eine Aussendusche mit eingebaut. Man kann den Schlauch des Wasserhahns in der Küche durch das Fenster nach aussen führen und dort dann auch duschen. Auf Campingplätzen (und sogar manchen Stellplätzen) gibt es eh fast immer eine Dusche.
Womo ohne WC? Geht gar nicht!
Ok, keine Dusche. Was aber ist mit der Toilette? Wir wollten auf jeden Fall unbedingt unsere eigene Toilette mit dabei haben und auch so autark sein, egal wo wir stehen.
In einem der vielen Selbstausbauer-Blogs, die ich während meiner Recherche vorab im Netz besuchte, fand ich dann eine tolle Idee: eine ‚“versenkbare‚“ Toilette. Eine die man nur zur Benutzung herauszieht und die ansonsten in einem Schrank verschwindet und quasi ‚“unsichtbar‚“ bleibt. Tolle Idee! Das wollte ich auch.
Der blaue Kasten unter dem Bett (Mitte) zeigt die zukünftige Einbau-Position des versenkbaren WCs

Also konstruierte ich anschliessend per 3D für uns eine ausziehbare Toilette mit verschliessbarer Türe unter unserem Bett. Das Ganze verschwindet also ganz dezent unter dem Bett und wird nur hervor geholt wenn es gebraucht wird. Der Vorteil: es ist echt platzsparend.

Unser WC ist auf einem Kasten mit einer speziellen Thedford Montageplatte* fest montiert, welche mitttels einer doppelten Schwerlastschiene und zusätzlich angebrachten Schwerlastrollen heraus- und herein gefahren werden kann. Super praktisch und dezent!
Wir verwenden dabei als WC die DeLuxe-Variante eines PortaPottis (Mod. Thetford 565P Excellence) u.a. hier erhältlich (*).
Jetzt müssen die 3D-Ideen manifestiert werden
Wie weiter oben beschrieben ist es wirklich eine gute Idee alle seine Einbauten zunächst in einem 3D-Programm zu planen und zu designen. So hat man einen guten und vor allem räumlichen Überblick wie alles später aussehen soll, mit genauen Maßen.
Natürlich kann man auch ganz „analog“ Papier und Bleistift zur Hand nehmen und damit Skizzen seiner Designs anfertigen, sofern man damit umgehen kann. Der Vorteil ist aber, daß man in einem 3D-Programm die Maße recht exakt vorplanen kann. Was sich dann auch als großer Vorteil bei der späteren Holzbestellung erweist. So kann man die Mengen die man später braucht relativ gut und präzise zusammen rechnen.
Nach dem nun endlich alles designed und bestellt ist geht es jetzt endlich los. Meine Planungsphase hat etwa 3 Monate gedauert. Wenn ich die Recherchen mit dazu rechne eher 5-6 Monate. Aber nun geht es endlich ans ‚“machen‚“ ‚- es wird also ernst. Weiter damit im Teil 3.
Camper-Van selbst ausbauen (Teil 3) – Dämmung
P.S. Ich möchte noch drauf hinweisen dass die Artikel meines Ausbaublogs Affiliate-Links enthalten. D.h. alle Links der folgenden Artikel die ich mit einem * markiert habe führen bei einem getätigten Verkauf für mich zu einer kleinen Umsatzbeteiligung (siehe *Fussnote). So hoffe ich die Kosten für diesen Blog tragen zu können und ggf. ein kleines Salär für meine Tipps zu bekommen.
*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen